Ob draußen im Park, gemeinsam mit Picknick, oder auf dem Balkon mit Eiskaffee: Aktuell lädt der Sommer wieder herzlichst dazu ein, sich mit dem richtigen Buch nach draußen zu pflanzen und bei bestem Wetter zu lesen. In diesem Sinne haben wir uns zum fünfjährigen Geburtstag von 55BirchStreet zusammengefunden und eine ganz besondere Reading List zusammengestellt! Für gewöhnlich kuratieren wir nur 5 Bücher pro Liste, diesmal aber stellten so viele Birchies ihre Must Reads für den Sommer 2023 vor, weshalb wir garantieren können: Hier ist etwas für jede:n dabei 😉 Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Maike empfiehlt: “Ein wenig Leben” darf für mich diesen Sommer auf gar keinen Fall fehlen, einfach, da es ein wunderschönes Buch über Freundschaften und die Höhen und Tiefen des Lebens ist. Vor dem Lesen aber vielleicht einmal die Trigger Warnings nachschlagen!
"Ein wenig Leben" handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten.
Lena empfiehlt: Ein Buch, das einen wahnsinnigen Einblick in die Vielfalt unserer Welt gibt!
Jede Spezies auf der Erde nimmt nur bestimmte Reize aus ihrer jeweiligen Umwelt wahr: welche, wie und warum genau, das birgt verblüffende Entdeckungen. Wissenschaftsjournalist Ed Yong nimmt uns mit auf eine erstaunliche Reise zu den Sinnen der Tiere. Nur wenn wir darum wissen, was sie sehen und wie sie die Welt erleben, können wir schützen, was im Begriff ist, verloren zu gehen. Wir begegnen Käfern, die von Feuer angezogen werden, Schildkröten, die die Magnetfelder der Erde aufspüren können, Fischen, die Flüsse mit elektrischen Botschaften füllen. Wir erfahren, dass die Schuppen im Gesicht eines Krokodils so berührungsempfindlich sind wie die Fingerspitzen eines verliebten Menschen; dass der Riesenkalmar mit seinen fußballgroßen Augen seinen Feind, den Pottwal, erkennen kann; warum Blätter synchron zum Rhythmus der unhörbaren Gesänge balzender Buckelzikaden vibrieren und was für einen komplexen Sehsinn Kammmuscheln besitzen. Wir entdecken, was Bienen in Blüten sehen, was Singvögel in ihren Melodien hören. Doch indem der Mensch die Sinne der Tiere durch Lichtverschmutzung, Lärm und andere Reizüberflutungen aus dem Gleichgewicht bringt, gefährdet er die Artenvielfalt und den Reichtum der Natur.
Hannes empfiehlt: Unterhaltsam geschrieben, von einem ehemaligen Tour de France Fahrer, der Philosophie mit Rennrad fahren und Sport im Allgemeinen verbindet. Locker, flockig lustig – und trotzdem sehr lehrreich.
Guillaume Martin ist mit seinem Erstling ein gleichermaßen kluges wie unterhaltsames Buch gelungen, das tiefgründige Gedanken und spannende Sporterzählung verknüpft und so ein großes Publikum anspricht: Wer sich vor allem für Sport und reflektierte Einblicke ins Profimetier interessiert, lernt nebenbei fast unmerklich die Grundzüge bedeutender Ideen und Theorien kennen. Philosophisch bewanderte Leser hingegen freuen sich über die wiedererkennbaren Züge der Gelehrten im Rennsattel. Und am Ende ist allen klar: Körperliche Höchstleistungen müssen keineswegs im Widerspruch zu intellektuellen Ambitionen stehen. Denn auch und gerade im (Radrenn-)Sport gilt der Leitsatz, den einst Henri Bergson formulierte, der französische Philosoph und Literaturnobelpreisträger: »Man muss wie ein denkender Mensch handeln und wie ein handelnder Mensch denken.«
Timm empfiehlt: Der Sommer wird heiß und es ist gut zu wissen, warum das eigentlich so ist. Das zweite Buch des Club of Rome – sollte jede:r gelesen haben!
1972 erschütterte ein Buch die Fortschrittsgläubigkeit der Welt: „Die Grenzen des Wachstums“. Der erste Bericht an den Club of Rome gilt seither als die einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten. Zum 50-jährigen Jubiläum blicken renommierte Wissenschaftler*innen wie Jørgen Randers, Sandrine Dixson-Declève und Johan Rockström abermals in die Zukunft – und legen ein Genesungsprogramm für unsere krisengeschüttelte Welt vor.
Johanna empfiehlt: Ich habe ein Buch von meinem Kind mitgebracht! Hey, ”Gefühle – So geht es mir!" kann einem im Arbeitsalltag auch nicht schaden, oder?
Manchmal ist man sehr glücklich, manchmal geht es einem nicht so gut. Empfindet eigentlich jeder Mensch so? Und was sind überhaupt Gefühle? Dieses Buch vermittelt anschaulich ein Verständnis für die eigenen Emotionen und die von anderen. Es erklärt Körpersprache und fördert die Entwicklung von Selbstwertgefühl und Empathie.
Celina empfiehlt: Jeder von uns steht mal vor schweren Entscheidungen, ohne zu wissen, wo wir hinwollen. Das Buch hilft dabei.
Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gefüllt mit all den Leben, die du hättest führen können. Alles, was du jemals bereut hast, könntest du ungeschehen machen. Genau dort findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort zwischen Raum und Zeit, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, hat sie plötzlich die Möglichkeit, all das zu ändern, was sie aus der Bahn geworfen hat. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist? Matt Haigs zauberhafter Roman erzählt davon, dass uns selbst Entscheidungen, die wir später bereuen, zu den Menschen machen, die wir sind. „Die Mitternachtsbibliothek“ ist eine Liebeserklärung an all unsere Eigenheiten und Besonderheiten, an das einzige Leben, das wir haben.
Martin empfiehlt: Ein Buch über Biotechnologien, insbesondere die Genschere, und wie derartige Innovationen die Menschheit im Weiteren beeinflussen können. Sehr faszinierend!
Was macht die Natur, wenn ein neuer Feind auftaucht? Sie findet eine neue Strategie. Wenn eine Bakterie von einem Virus attackiert wird, verteidigt sie sich beispielsweise, indem sie ihre genetische Struktur ändert. Doch wie können diese Mechanismen nachgewiesen werden? Und welchen Nutzen hat dieses Wissen für die Medizin? Der Amerikanerin Jennifer Doudna und der Französin Emmanuelle Charpentier sind bahnbrechende Erkenntnisse im Bereich der Biochemie gelungen: Die beiden Forscherinnen konnten die Verteidigungsstrategien der Natur auf grundlegendster Ebene, auf jener der Zelle, entdecken und nachbauen. Das Ergebnis heißt »CRISPR«. Diese Genschere kann den genetischen Bauplan punktgenau ändern.
Anne empfiehlt: Es ist ein bisschen schwere Kost, aber dennoch super wichtig! Absolut empfehlenswert für einen empathischeren Umgang miteinander.
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, scheint das eigene Leben plötzlich stillzustehen. Die Zeit danach ist schwer, und doch geben wir der Trauer immer weniger Raum und fühlen uns gezwungen, schnell wieder zum Alltag überzugehen. Die Psychotherapeutin und Trauerbegleiterin Megan Devine erlebt dies nach dem tragischen Verlust ihres Mannes selbst. Deshalb sucht sie nach einem neuen und heilsamen Weg, mit der Trauer umzugehen. Anhand zahlreicher Erfahrungsberichte beschreibt sie einfühlsam, wie wichtig Trauer für unsere seelische Gesundheit ist und wie wir lernen können, achtsam mit uns selbst und dem Gefühl des Verlusts umzugehen, um schließlich inneren Frieden zu finden und in Liebe zum Verstorbenen weiterzumachen.
Toni empfiehlt: Ein Buch übers Reisen mit Tieren, zwischenmenschliche Beziehungen, die man mit der Zeit verloren hat und wie diese sich wiederfinden. Eine ganz, ganz schöne Geschichte und ich bin tierisch gespannt, wenn noch mehr Leute sie lesen können!
Satoru und sein alter Kater Nana machen sich auf den Weg. Auf ihrer Reise quer durch Japan besuchen sie alle Menschen, die Satoru auf seinem bisherigen Lebensweg begleitet, ihn geformt und geprägt, geliebt und geachtet, aber auch beneidet und kritisch beäugt haben. Doch am Ende schließen alle ihren Frieden: mit ihrem Freund und Wegbegleiter Satoru genauso wie mit sich selbst. Und Nana? Betrachtet alles aus der ihm eigenen Katzenperspektive. Er blickt den Menschen ins Innerste, bis in die tiefsten Tiefen ihrer Seele. Doch was Nana nicht ahnt: Es wird Satorus letzte Reise sein.
Lisa empfiehlt: Ein Buch über die gesellschaftliche Relevanz von Zeit und dass diese nicht allen gleichermaßen zur Verfügung gestellt wird im Kontext sozialer Gerechtigkeit.
Soziale Gerechtigkeit bedeutet gerechte Verteilung von Zeit. Zeit ist die zentrale Ressource unserer Gesellschaft. Doch sie steht nicht allen gleichermaßen zur Verfügung. Teresa Bücker, eine der einflussreichsten Journalistinnen in Deutschland, macht konkrete Vorschläge, wie eine neue Zeitkultur aussehen kann, die für mehr Gerechtigkeit, Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgt.
Hanna empfiehlt: Ein gelungener Schlichtungsversuch zum Perspektivaustausch, wie die „alten weißen Männer“ denn wirklich ticken.
Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden? Sophie Passmann gehört zu einer neuen Generation junger Feministinnen; das sind Frauen, die stolz, laut und selbstbestimmt sind. Sie wollen Vorstandschefinnen werden oder Hausfrauen, Kinder kriegen oder Karriere machen oder beides. Und sie haben ein Feindbild, den alten weißen Mann. Dabei wurde nie genau geklärt, was der alte weiße Mann genau ist. Eines ist klar: Er hat Macht und er will diese Macht auf keinen Fall verlieren. Doch Sophie Passmann will Gewissheit statt billiger Punchlines, deswegen trifft sie mächtige Männer, um mit ihnen darüber zu sprechen: »Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?« Die Texte, die daraus entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man hierzulande finden kann.
Janine empfiehlt: Ein schönes Buch darüber, wie positive Gedanken ein außergewöhnliches Leben ermöglichen können!
Der SPIEGEL-No-1-Bestseller von Laura Seiler ist ein spiritueller Erfolgsratgeber für ein erfülltes Leben: Wir alle möchten ein sinnhaftes Leben führen, das nicht nur uns selbst, sondern auch den anderen dient. Viel zu häufig halten uns jedoch limitierende Glaubenssätze und mangelndes Selbstvertrauen davon ab, den eigenen authentischen Weg zu gehen. Wir haben Angst davor, was andere denken könnten oder vielleicht nicht gut genug zu sein. «Schön, dass es dich gibt» ermutigt dazu, ein außergewöhnliches Leben zu erschaffen und sich selbst wieder zu erlauben, an sich und die eigene Schöpferkraft zu glauben. Es ist ein kraftvoller spiritueller Erfolgsratgeber, der uns daran erinnert, dass wir selbst die Schöpfer unseres Erfolgs sind, und der einen Weg aufzeigt, wie wir unsere eigene Definition von Erfolg leben können.
Fanny empfiehlt: Einfach ein tolles Heft, welches sich mit Themen rund um die neue Arbeitswelt und Wirtschaft organisiert.
„Neue Narrative ist das Magazin für Neue Arbeit. Mit Stories und Tools, die dich dazu befähigen, eine wünschenswerte Zukunft der Arbeit zu gestalten. Wir erzählen Geschichten aus einer neuen, egofreien Arbeitswelt. Mit Anregungen zum Anpacken, Nachmachen und Weiterdenken.
Unsere Empfehlungen findet ihr übrigens in diesem Video noch einmal in der Schnellübersicht. 😉👇 Viel Spaß beim Stöbern – genießt das schöne Wetter!